Da ist jetzt aber jeder gespannt, was es mit dieser Überschrift auf sich hat, oder? Wir sitzen gerade im Zug nach New
York und haben ein paar Stunden Zeit, unsere - Achtung - zu kurze Zeit in der Hauptstadt
der USA für euch zusammenzufassen. Als Erstes aber sei erzählt, dass wir unseren
schmerzlichen Verlust mittlerweile verdaut haben.
Gleich bei unserer Ankunft fielen uns die vielen spärlich bekleideten Menschen auf, die aus unserem Hotel strömten.
Wahrscheinlich wegen unserer riesigen Rucksäcke mussten wir Fragen über Fragen
beantworten und wurden sogleich informiert, dass hier grad eine Poolparty im Gange sei und
wir doch gleich mal vorbeischauen sollen. Genau das richtige nach der Aufregung um den Laptop.
Wir schmissen also unsere Taschen in unser riesiges Zimmer und machten uns zum Pool auf.
Dort gabs Cocktails und frische Burger vom Grill. Unsere Laune besserte sich und wir schliefen
in der zweiten Postlaptopklaunacht deutlich besser als in der ersten.
Am nächsten Morgen stiefelten wir munter und von Washington begeistert in die morgendliche Hitze hinaus und suchten
uns Frühstück. Nur ein paar Gehminuten von unserem Hotel entfernt lag das Capitol,
der Sitz des Senats und des Repräsentantenhauses. Wir wunderten uns wie nah man da rankommt
und freuten uns über schöne Parks mit lustigen Squirrels. Gleich als nächstes
nahmen wir uns das Nationalarchiv vor, wo es die Unabhängigkeitserklärung und die
Bill of Rights zu bewundern gab. Große Zettel und ne komische Handschrift hatten die
Menschen damals im ausgehenden 18. Jahrhundert, jedenfalls war es ziemlich schwer zu lesen.
Aber trotzdem beeindruckend, zwei der wichtigsten Dokumente der Weltgeschichte zu sehen.
Um unsere knurrenden Mägen im Futterbereich eines Shoppingcenters zu füllen, mussten wir durch eine Sicherheitsschleuse
mit Ausweiskontrolle. Reichlich merkwürdig die verschiedenen Sicherheitsbereiche hier.
Hatte aber wahrscheinlich was mit der Nähe zum Weißen Haus zu tun. Da kamen wir
als Nicht-Amis leider nicht rein, selbst für Amerikaner ist das recht umständlich.
Aber es gibt ein recht interessantes Besucherzentrum mit einem Haufen Infos zum Haus und
seinen Bewohnern. Wir schlenderten anschließend einmal rings herum und wunderten uns
schon wieder wie nah man noch da ran durfte. Zwar war man ständig unter Beobachtung,
doch sagte niemand etwas, wenn man fröhlich sein Objektiv durch den Zaun schob um eine
Großaufnahme hinzukriegen. Auf der anderen Seite gab es einen kleinen Park von dem
aus sich wunderbar das ganze Gewusel beobachten ließ.
Auf unserem Weg zum Lincoln Memorial kamen wir noch am WW II Memorial und am Washington Monument vorbei. Die riesige Parkanlage,
die das Zentrum von Washington darstellt, ist gespickt mit Memorials, Behörden und Museen.
Es gibt hier mehr Gebäude im römischen Stil als im alten Rom, so kommt es einem
jedenfalls vor. Am Lincoln Memorial wird jeden Tag zweimal die berühmte Rede von Martin
Luther King gespielt, die er dort gehalten hat. Von hier aus gings dann ins Hotel zurück,
denn mittlerweile waren wir neun Stunden unterwegs. Am Pool war mal wieder allerlei los und
so gabs wieder nen Cocktail am Pool.
Gleich am nächsten Morgen gings ins Besucherzentrum des Capitols, das hatte tags zuvor geschlossen weil Sonntag war.
Wir mussten nicht lange warten und ließen uns dann durch einige Bereiche dieses riesigen
Hauses führen. Amis können hier reinspazieren und ihren Kongressabgeordneten besuchen
um diesem auf die Finger zu hauen oder auf irgend ein Thema zu stoßen. Wir gingen als
nächstes zum Bahnhof von Washington um uns Tickets für den Zug nach New York zu
kaufen. Von hier aus machten wir uns auf zum Smithsonian, einer Institution, die sich u.a.
um alle möglichen Museen kümmert. Wir entschieden uns, das Museum für amerikanische
Geschichte aufzusuchen und fanden dort Ausstellungen über alle möglichen Bereiche
des amerikanischen Lebens. Erwartungsgemäß mit ordentlich Patriotismus versehen
ging es dort um Bürgerkrieg, Sklaverei und alle anderen Kriege, aber auch um rekonstruierte
Geschichten verschiedener Bürger, die in verschiedenen Zeiten ihren Beitrag zum großen
Ganzen leisteten.
Abends trug es uns zum Cafe Berlin, einem kleinen Stück Heimat in der Ferne. Dort gabs deutsche Küche, Berliner
Weiße und Warsteiner. Nach drei Monaten freut man sich dann auch bei 30 Grad über
nen Jägerschnitzel mit Spätzle! Zum Nachtisch noch ein Rote Grütze und wir
waren pappsatt. Die Eigentümer leben seit 30 Jahren in den Staaten und wir schwatzten
kurz über dies und das. Wir gingen noch einmal am Capitol vorbei zu unserem Hotel und
schlummerten unserem letzten Ziel entgegen.
Morgens hatten wir genügend Zeit zu packen und uns noch die erste Halbzeit von Frankreich gegen Südafrika anzuschauen
bevor wir los mussten. Und schon schließt sich der Kreis, denn ihr wisst jetzt, was
es mit Berlin in Washington auf sich hat und wir haben den Zug nach New York bestiegen. Eigentlich
sind wir mittlerweile sogar da und mussten zwischendurch den Zug wechseln, aber das
ist eine andere Geschichte.
Wir stehen gerade im Apple Store im Big Apple und sagen Danke fürs kostenlose Internet.
Alles Liebe - eure Weltenbummler.
Comments
Hallo und ´Guten Morgen`in New York Ihr lieben Weltenbummler und `Berliner`in spe, alles ist kaum zu fassen die vergangenen 3Monate mit Eurer lebendigen Reiseschilderung auch zuletzt u.a. auch zur American history und dazwischen das nominierungsreife "Wort des Jahres"-POSTLAPTOPKLAUNACHT-. Noch einen schönen und eindrucksvollen Tag in New York, bei uns im Südwesten z.Zt. 33°+, gute Reise nach und in Island und willkommen wieder in Berlin, tschüs M&V.
Guten Morgen Ihr Beiden,
ich wünsche euch noch einen schönen letzten halben Tag und dann einen sehr guten Flug nach Island und freu mich schon sehr auf morgen abend :-)
Schwesterchen
Oh maaaan, wie unverschämt von denen den Laptop zu klauen... Aber ich bin froh, dass ihr die Reise ansonsten so gut genießen könnt. Passt weiterhin gut auf euch auf. Viele Grüße aus Stuggi :-)